Die Museumsgeschichte
Das Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben Wolfegg entwickelte sich von einer privaten Initiative zum überregional bedeutsamen Freilichtmuseum
Seit vierzig Jahren ist es unsere Aufgabe, historisch wertvolle Bauernhäuser aus Oberschwaben, dem württembergischen Allgäu und dem Bodenseekreis für die folgenden Generationen zu erhalten.
Der Grundstein für das Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben Wolfegg wurde 1976 durch die „Fördergemeinschaft zur Erhaltung des ländlichen Kulturgutes e.V.“ gelegt. Ziel der Fördergemeinschaft war es, in einem Freilichtmuseum die regionaltypische Hauslandschaft mit historisch bedeutsamen Gebäuden darzustellen. Gleichzeitig wurde damit die Bewahrung bauhistorischer Denkmäler, die am ursprünglichen Standort nicht zu erhalten waren, gewährleistet.
Bereits 1978 konnte das Freilichtmuseum nach der Sanierung zweier Gebäude der ehemaligen Hoffischerei eröffnet werden. Ein weiteres Gebäude wurde noch im selben Jahr fertig gestellt. Von 1981 bis 1995 folgte eine rege Aufbauphase, in der mehrere Hofanlagen samt Nebengebäuden errichtet wurden. Gleichzeitig wurde unter wissenschaftlicher Leitung eine umfangreiche Sammlung von Objekten ländlicher Alltagskultur angelegt.
1991 erwarb der Landkreis Ravensburg für das Freilichtmuseum ein benachbartes Erweiterungsgelände, auf das mittlerweile sechs historische Gebäude umgesetzt wurden. Gleichzeitig ermöglichte das neue Gelände das Anlegen einer regionaltypischen Kulturlandschaft. Damit können im Museum neben historisch bedeutsamen Kulturpflanzen auch traditionelle Anbaumethoden aufgezeigt werden.
Seit Bestehen des Bauernhaus-Museums unterstützte der Landkreis Ravensburg die Arbeit der Fördergemeinschaft durch Zuschüsse. Im Jahr 2003 ging die Trägerschaft auf den Landkreis über. Das Bauernhaus-Museum und Schloss Achberg, dessen Arbeit sich um bildende Kunst und Musik dreht, kamen damals unter das gemeinsame Dach eines Eigenbetriebs Kultur im Landkreis Ravensburg. Ab 2017 sind die beiden Kultureinrichtungen Teil der Kulturhäuser des Landkreises Ravensburg, die auch noch den Bereich Kulturförderung und Archiv umfassen.
Durch das von Interreg IV geförderte Projekt Die Schwabenkinder und der 2012 eröffneten gleichnamigen Dauerausstellung pflegt das Museum intensive, grenzüberschreitende Forschungsarbeit mit 27 Projektpartnern aus Österreich, der Schweiz, Italien und Liechtenstein. Die Regionalgeschichte erhält durch das Projekt einen Bezug auf europäischer Ebene.